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LaB K

* 1979 in Varna, Bulgarien
lebt und arbeitet in Köln

Aktuell präsentieren wir im Gartensaal die Videoarbeit Wie Augen, wie Mund, wie Vögel, wie Sonne. Sie entstand auf einer Recherchereise, die Lyoudmila Milanova im Sommer 2019 durch Bulgarien unternommen hat. Dabei dokumentierte sie Orte, die von einer besonderen, durch Naturphänomene und Landschaften geprägten Textur bestimmt sind und als Naturschauplätze mit starker spiritueller Energie besucht werden. Die zuvor ausgestellte Lichtinstallation Baum des Sehens wurde teilweise integriert in die Einzelausstellung Wir müssen lernen, uns im Kreis zu drehen von Lyoudmila Milanova in der artothek Köln (15. September bis 16. Oktober 2021).

Die neu entstandene, ortsspezifische Lichtinstallation Baum des Sehens von Lyoudmila Milanova oszilliert zwischen natürlicher Lichtmetaphorik und technischem Dispositiv und reflektiert den Gartensaal als eine »Architektur des Zeigens«. Vielschichtig sind die Assoziationen an beleuchtete Himmelskörper, an Eklipsen und an das Licht des Göttlichen, das in der barocken Ausstattung des Saals anklingt. Das Licht, das von einem kinetischen Spiegel mit wurzelartigem Unterbau zurück geworfen wird, scheint den Raum förmlich zu scannen, lenkt den Blick auf das, was gesehen und erkannt werden will. In Anlehnung an die antike Sehstrahltheorie, bei er man davon ausging, dass das Auge einen Strahl auf das zu Sehende wirft, führt das durch den Saal wandernde Licht vor Augen, wie Wahrnehmung des Zeigens und Erkennens sich vollzieht.

Inspiration für die Installation war eine Recherchereise zu mystischen Orten Bulgariens, bei der die Künstlerin erkundete, wie solche Orte und der Glaube an ihre besonderen Energien funktionieren. Bei dieser Reise stieß sie auf das Phänomen der sogenannten Wunderbäume, zum Teil Jahrhunderte alte Bäume, bei denen geglaubt wird, dass sie überirdische Heil-Kräfte besäßen – eine Handlung der Naturverehrung, die dem Umgang mit christlichen Reliquien gleicht. Der Wunsch nach kontrastreichen Bildern führte Milanova zu der Idee, einen kinetischen Spiegel mit einem baum- oder wurzelähnlichen Unterbau zu versehen – eine Art Phantasiewesen teils organisch geformt, teils technisch-funktionell.
Technischer Support: Gerhard Kern, https://musikmechaniker.de (Text: Elke Kania)

2021 – »inszenierungen des zeigens – Zur Geschichte und Gegenwart der Klosterresidenz Kornelimünster«

2008 – 2011 Audio-visuelle Medien an der Kunsthochschule für Medien in Köln
2001 – 2006 Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften an der Universität zu Köln, Abschluss M.A.
1998 – 1999 Deutsche und Englische Philologie an der Sofia Universität, Sofia, Bulgarien

www.lucymilanova.com

inszenierungen des zeigens

Natascha Borowsky

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Volker Hermes

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Thomas Musehold

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Performance – Evamaria Schaller

Ausstellungsrundgang

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Bauforschung und Architekturgeschichte

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