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kornelimünster

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LaB K

814
Nach einer mit 814 datierten Urkunde wurde das Kloster in jenem Jahr in der Nähe der Aachener Kaiserpfalz durch den französischen Mönch Benedikt von Aniane gegründet. Auftraggeber war Kaiser Ludwig der Fromme, ein Sohn Karls des Großen, der in der Nähe der Pfalz Aachen ein Musterkloster anlegen wollte. Zu Reichtum gelangte das Kloster neben seinen Ländereien durch den Pilgerstrom der Heiligtumsfahrten zum Grabtuch, Schürztuch und Leichentuch Jesu, die der Kaiser aus dem Schatz Karls des Großen dem Kloster stiftete.

881
Wiederaufbau nach Zerstörung durch die Normannen.
Reliquien des heiligen Kornelius kommen zum Kirchenschatz hinzu, der als Schutzpatron des Hornviehs Scharen von Bauern nach Kornelimünster zog. Diese besondere Beliebtheit der Kornelius-Reliquien führte zum heutigen Namen des Klosters und des Städtchens.

974
Der Abt wird zum Reichsfürst mit eigener Immunität, Markt- und Münzrecht erklärt. Umfangreiche Schenkungen von Landbesitz mehren den Reichtum.

1310
Nach Zerstörung findet ein Neubau des Klosters und der heutigen Kirche durch die Stadt Aachen statt. Weitere Erweiterungen der Kirche wurden im 14. und 15. Jahrhundert vorgenommen.

14. Jahrhundert
Im Laufe des Mittelalters verlor das Kloster seine politische Bedeutung und wandelte sich in ein Mönchsstift für die Unterbringung adeliger, nicht erbberechtigter Söhne. Die Aufgabe der 15 Mönche war die Organisation der Pilgerfahrten und die Verwaltung des Münsterländchens. Da diese ein standesgemäßen Lebensstandard erwarteten, belasteten die Ausgaben für die Lebenshaltung des Konvents die Einkünfte.

16. Jahrhundert
Abt Heinrich von Binsfeld (1491-1531) lies die Abteikirche um die Kreuzkapelle mit Heilthumskammer erweitern. Unter seiner Regierung wurde das Kirchendach so gestaltet, dass seine Form mit oktogonalem Dachreiter und Chordach an den Aachener Dom erinnerte. Auch in den zwei folgenden Jahrhunderten wird die Legende verbreitet, Kaiser Karl habe das Kloster gegründet.

1718
Abt Hyazinth Alfons von Suys erwirbt die Vogteirechte vom Pfalzgrafen, d.h. das Recht zu sprechen und Militär zu führen. Er versucht die Steuern zu erhöhen, um u.a. einen Klosterneubau zu finanzieren.

1719
Baubeginn nach der Planung eines unbekannten Architekten, eventuell handelt es sich um Guillaume Hauberat aus Lüttich. Die Paraderäume werden mit qualitätvollen Deckenmalereien ausgestattet, manche der Gemälde werden Francesco Bernardini und Aprili zugeschrieben, welche 1730-33 den Aachener Dom ausschmückten. Die Stuckaturen schufen wahrscheinlich die Brüder Vasalli, welche auch im Aachener Rathaus und im Dom tätig waren.
Wegen der erfolgreichen Klage der Einwohner kann nur ein Teil des Planes realisiert werden. Zwischen 1721 und 1726 entstehen die Residenz des Abtes und der Nordflügel mit der Verwaltung des Klosters.

1745 – 1764
Abt Ludwig von Sickingen veranlasst den Neubau des Konvents, d.h. den Bau des Nord- und Westflügels, der alte Südflügel bleibt bestehen.

1802
Das Kloster wird von den Napoleonischen Behörden säkularisiert, die Mönche verlassen das Kloster, Reliquien und Kirchenschätze werden der Pfarrei übergeben, die Klosterkirche wird Pfarrkirche. Die Gebäude des Klosters werden an den Aachener Bürgermeister und Tuchfabrikanten Johann Jakob Kolb verkauft. Die Abtsresidenz wird Landsitz des Fabrikaten. In den Nebengebäuden wird eine Tuchfabrik installiert. Religiöse Motive in der Ausstattung lässt er übermalen.

1874
Der preußische Staat erwirbt das Klostergebäude von der Aachener Fabrikantenfamilie Startz und richtet dort ein Lehrerseminar ein.

1936
Der Kreis Aachen eröffnet in der Abtsresidenz ein Heimatmuseum. Bei Restaurierungen kommen Wand- und Deckenmalereien aus der Entstehungszeit zum Vorschein.

1948
Das Land NRW übernimmt die Klostergebäude und vermietet sie an das Bundesarchiv für Wehrmachtsangehörige.

1976
Das Land beginnt in der Abtsresidenz die Sammlung Kunst aus NRW unterzubringen.