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führung – industrieland NRW
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kuratorinnenführung mit elke kania – zeit-bilder
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Amit Goffer
* 1979 in Tel-Aviv, Israel
lebt und arbeitet in Düsseldorf und Neuss
2023 – »sammlung mit losen enden 06: drei seiten des bildes«
2022 – »garten der fragmente«
2021 – »vom spiel der körper im licht – Ein Skulpturengarten für das Kunsthaus«
2020 – »you are here – KünstlerInnen aus NRW auf Reisen«
2011 – 2012 Studium an der Kunstakademie Düsseldorf, bei Prof. Rita McBride und Prof. Richard Deacon
2004 – 2008 Hamidrasha School of Art, Interdisciplinary Fine Arts, Beit Berl College Israel; Assistent von Gideon Gechtman, Sculpturenabteilung, Beit Berl College, Israel
1994 – 1997 Wizo School of Arts, Tel Aviv, Israel
»you are here – Raum 4«
Reisen bedeutet Kommunikation, mitunter auch in unbekannten Sprachen und Interaktionsformen. Ausgangspunkt für die Entwicklung der komplexen Skulptur V von Amit Goffer sind Kommunikations- und Navigationssysteme, die auf Reisen zum Einsatz kommen können. Das Gefühl der ersten Begegnung mit der Skulptur V in der Gruppenausstellung »you are here – KünstlerInnen aus NRW auf Reisen« ist faszinierend und enigmatisch zugleich. Minimalistisch im Setting vermittelt das Kunstwerk eine Erhabenheit, die an den mysteriösen schwarzen Monolithen aus Stanley Kubricks Zeitreise-Film »2001 – Odyssee im Weltraum« erinnern mag. Betritt eine BesucherIn den Gartensaal mit der Installation, initiiert ein Bewegungsmelder die Soundebene der Skulptur. Der Sound wird von den fünf der Skulptur inhärenten Ventilatoren live erzeugt; er ruft Assoziationen an Warnsirenen oder auch sphärischen Gesang auf, er ist ambivalent. Die Ventilatoren sind auf der Basis von Morsecodes programmiert, der Titel V referiert auf die Nutzung des Morsecodes für den Buchstaben V als Zeichen für »Victory«. Das Kunstwerk fungiert als eine Art Echo Box, der Sound hat eine beinahe physische Wirkung auf den Rezipienten.
Die Oberfläche der Skulptur ist mit einem Einwegspiegel versehen, d. h. der Spiegeleffekt besteht von der einen Seite, die Rückseite jedoch bietet ungehinderte Durchsicht. Diese Spy Mirrors oder Spionspiegel werden in Polizeistationen, Flughäfen oder auch Grenzübergängen eingesetzt. An die Situation einer Passkontrolle erinnern auch die beiden in die Skulptur eingelassenen schmalen Durchreichen. Ausgerichtet ist die Skulptur im Ausstellungsraum an einem Wegesystem, dass sich an den Luftlinien zu historischen Pilgerorten wie Rom oder Jerusalem orientiert und auf spirituell aufgeladene Orte in Kornelimünster wie die Klauser Kapelle oder das Varnenum hinweist.
Als Erweiterung der Skulptur im Raum wurden mehrere kleine Spiegel an den Wänden platziert. Inspiration war dabei die beliebte Tradition der Wallfahrtsspiegel, also Devotionalien, die im Mittelalter für Heiligtums- oder Wallfahrten – auch nach Aachen – hergestellt wurden: Ein gegossener Gitterrahmen umrankte dabei einen kleinen Konvexspiegel. Insbesondere bei Fernweisungen der Heiligtümer sollten die Pilger mit Hilfe der Spiegel etwas von der Kraft der Reliquien einfangen und mit nach Hause nehmen können. Die handgefertigten Spiegel an den Wänden reflektieren hier das enigmatisch codierte Hauptwerk in den Raum zurück, um so dessen »Aura« einzufangen und zu potenzieren.
Sponsoren
Stadt Neuss, Konsulat des Staates Israel, König Flachglas, Mainz Air, Breuell & Hilgenfeldt
weitere Arbeiten:
Thus I Cry, 2019