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Am Sonntag dem 22. Oktober verabschieden wir die Ausstellung »bildwiderstand. garzweiler in film und fotografie« mit einem feinen Programm zur Besetzung des Hambacher Waldes. Sie begann mit ersten Aktionen 2012 und wurde nach großen Solidaritätsaktionen und dem erfolgreichen Rodungsstopp zu einem Symbol der Klimabewegung. Vorher kam es am 13. September 2018 zu einem der größten und umstrittensten Einsätze in der Geschichte Nordrhein-Westfalens, an dem 3.000 Polizist:innen beteiligt sind. Ihre Aufgabe ist die Räumung des Waldes im Auftrag des Energieunternehmens RWE, das das Areal roden will um dort Braunkohle zu fördern. Die Aktivisten leisten Widerstand und verteidigen die Baumhäuser. Der junge Journalist und Filmemacher Steffen Meyn kommt an diesem Tag bei einem Absturz ums Leben. Am 5. Oktober verhängte das Oberverwaltungsgericht Münster einen Rodungsstopp. Der Wald bleibt.

Was ist da geschehen? Zum Ende der Ausstellung suchen Künstler:innen, Journalist:innen, der Kurator der Ausstellung Marcel Schumacher und alle Interessierten im Publikum gemeinsam nach Zukunftsperspektiven und Antworten auf Fragen unserer Zeit: Welchen Wert hat ein Stück gewachsene Natur mitsamt Bäumen, Pflanzen und Tieren? Wieviel Energie verbraucht unsere Gesellschaft und zu welchem Preis? Ist ziviler Ungehorsam ein Problem oder in Zeiten des Klimawandels das Gebot der Stunde? Und kann er gewaltfrei sein? Wir sondieren das Feld zwischen Klimaaktivismus, Widerstand und sozialer Praxis im Camp.

Herzlich Willkommen!

Die Bar im Salon ist geöffnet.
Eintritt frei!

 

Programm

15:00 Gartensaal: Konzert
Gabor Fekete spielt die Cellosuite N°2 in d-Moll von Johann Sebastian Bach und weitere Stücke in Erinnerung an das Konzert im Hambacher Forst am 30.04.2014

Im Anschluss:
»talking about … bildwiderstand #5«
Kurator Marcel Schumacher im Gespräch mit Gabor Fekete über »Oaktown«

15:30 Gartensaal: Widerständig – und jetzt?
Offene Diskussion mit den Künstler:innen der Ausstellung und dem Publikum über »bildwiderstand«
Mit Susanne Fasbender, Gabor Fekete, Matthias Jung u.a.

16:00 Studio im Nordflügel: Making of »Vergiss Meyn nicht«
Gespräch mit den Regisseur:innen zu ihrem Dokumentarfilm über den Journalisten und Aktivisten Steffen Meyn mit Filmausschnitten

Angetrieben von einer Faszination für Aktivismus und dem Glauben an eine bessere Gemeinschaft begibt sich der junge Filmstudent Steffen Meyn 2018 in den Hambacher Wald. Dort stellen sich Aktivist*innen der Rodung des Waldes […] entgegen. Rasch findet er durch seine offene, herzliche Art Anschluss in ihren Baumhäusern. Er begleitet die Protestaktion als Journalist mit seiner 360° Kamera und filmt die Räumungsversuche der Polizei live aus den Wipfeln. Bis es zur Tragödie kommt: Er stürzt in die Tiefe und verstirbt noch vor Ort. Seine Freund*innen haben aus Steffens hinterlassenen Aufnahmen diesen Dokumentarfilm geschaffen, der eine eindrucksvolle Studie von Aktivismus ist, bei dem der Einsatz des eigenen Körpers als letztes Mittel erscheint. (www.wfilm.de)

Vergiss Meyn nicht. D 2023, Dokumentarfilm, 102 min,  Regie: Fabiana Fragale, Kilian Kuhlendahl, Jens Mühlhoff, Mitwirkende: Steffen Meyn, Alaska, Diam, Frodo, Lilie, Lola, Tuk, Wo
Der Film hatte im September Kinostart, u.a. in Köln und Aachen.

 

Die Künstlergespräche werden aufgezeichnet und finden Verwendung in einer Publikation. Eine kompakte Kurzform stellen wir Ihnen auf unserer Website zur Verfügung.

 

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