kunsthaus nrw
kornelimünster

26.10.2025 – 08.02.2026

Zeichnungen und Dokumente aus dem Nachlass – Eine Kabinettausstellung in Kooperation mit dem Rheinischen Archiv für Künstlernachlässe e.V.

Der Künstler Konrad Klapheck (* 1935 in Düsseldorf, † 2023 ebenda) gilt heute als Klassiker der Nachkriegs-Avantgarde. Er verband Elemente des Neo-Realismus und Surrealismus mit Aspekten der Pop Art zu einem ganz eigenen Stil und erlangte als Künstler mit seinen »Maschinenbildern«internationales Renommee. Gleichzeitig prägte er über zwanzig Jahre als Professor an der Kunstakademie Düsseldorf mehrere Generationen von Studierenden.

Die Ausstellung präsentiert erstmals veröffentlichte Dokumente und Zeichnungen aus dem Nachlass Klaphecks. Der Bogen spannt sich dabei von der Jugend im zerstörten Nachkriegsdeutschland über die Studienzeit und Werkstudien aus den 1960er-Jahren bis zu seiner Lehrtätigkeit in Düsseldorf (1979–2002). Aus Klaphecks Jugendzeit sind Zeichnungen von Trümmer in Xanten und Düsseldorf erhalten. Während seiner Studienzeit entdeckt er den Surrealisten Max Ernst, den er in Paris besucht. Aus dieser Zeit haben sich kleine Skizzen und das bemalte Plattencover eines Jazz-Albums von Count Basie erhalten. Klapheck erprobt sich auch in der Kunst des Informel, fertigt Serien von Tropfbildern und zufälligen Strukturen. In den abstrakten, teils surrealistischen Zeichnungen findet sich seine bevorzugte Technik vorgeprägt, ein durchlaufender Zeichenstrich, der auch die Maschinen-Bilder kennzeichnet. Die erste Maschinen-Zeichnung – eine Schreibmaschine – entsteht 1955 während seines Studiums.

Im Nachlass finden sich auch Mappen mit Bildersammlungen, sortiert nach Themen wie »Telefone«,  »Schreibmaschinen«, »Nähmaschinen«,»landwirtschaftliche Geräte« oder »Bohrmaschinen«. Über Jahrzehnte sammelte Klapheck Fotografien sowie Bild-Ausschnitte aus Zeitungen, die ihn immer wieder zu neuen Arbeiten inspirierten. Seltene Zeit-Dokumente sind die Fotografien von Dietmar Schneider, der den Professor in seinem Akademieatelier porträtierte.

Von der Kultur der Diskussion und Kritik berichtet Klapheck ausführlich in einem Interview für das »Audioarchiv Kunst« — Ausschnitte daraus können Sie an einer Audio-Station  in der Ausstellung hören.

Die Präsentation »Studienjahre des Konrad Klapheck« ist ein begleitendes Projekt zur Ausstellung Klassenverhältnisse. Lehrende, Lernende, Künstler:innen Von Klapheck ist hier das Bild  »Das Orakel«  von 1959 (Öl auf Leinwand, 100 x 111 cm) aus der Sammlung zu sehen, das 1962 angekauft wurde.